URL-Parameter: Der komplette Überblick

Geschrieben von
Olha Honcharova
Content Marketer mit vielseitiger Erfahrung in Übersetzung, Lokalisierung und SEO Copywriting.
Jun 06, 2025
16 Min. Lesezeit

SEO ist ein komplexer Prozess. Stell dir das Ganze wie eine Kette vor – wenn nur ein Glied schwach ist, kann alles ins Wanken geraten. URL-Parameter sind ein gutes Beispiel dafür. Du brauchst sie, um große Websites zu verwalten, Produkte zu organisieren oder Kampagnen zu tracken. Doch wenn du sie nicht im Griff hast, drohen doppelte Inhalte, Crawling-Probleme und im schlimmsten Fall: jede Menge verlorene SEO-Arbeit.

In diesem Beitrag schauen wir uns an, was URL-Parameter eigentlich sind, wofür du sie brauchst, welche Probleme sie verursachen können und wie du sie in den Griff bekommst. Und natürlich auch, wie du sie aus SEO-Sicht richtig einsetzt. Los geht’s!

Die wichtigsten Erkenntnisse
  • URL-Parameter sind zusätzliche Informationen, die nach einem Fragezeichen (?) in einer URL stehen. Sie werden als Schlüssel-Wert-Paare im Format key=value angegeben und bei mehreren Parametern mit einem &-Zeichen voneinander getrennt.

  • URLs mit Parametern werden meist dazu verwendet, den Seiteninhalt an Nutzerpräferenzen anzupassen oder um Tracking auf deiner Website umzusetzen.

  • Grundsätzlich gibt es zwei Typen von URL-Parametern: aktive Parameter, die den Seiteninhalt verändern – etwa zum Filtern (?color=blue), Sortieren (?sort=price-low) oder zur Paginierung (?page=2) – und passive Parameter, die fürs Tracking oder die Analyse dienen, wie ?utm_source=newsletter. Letztere beeinflussen den sichtbaren Inhalt nicht.

  • Wenn URL-Parameter nicht richtig behandelt werden, kann das zu doppeltem Content, verschwendeten Crawl-Budget, verwässerten Ranking-Signalen und Tracking-Problemen führen.

  • Um URLs mit Parametern sinnvoll zu verwalten, solltest du Canonical-Tags einsetzen, um Suchmaschinen die Hauptversion einer Seite zu zeigen, und den Meta-Tag “noindex” nutzen, um weniger relevante Seiten vom Index auszuschließen. Zusätzlich empfiehlt es sich, unnötige Parameter in der robots.txt zu blockieren, um das Crawl-Budget zu schonen. Für besonders wichtige oder häufig besuchte Seiten sind statische URLs die bessere Wahl.

  • Behalte deine URL-Parameter im Blick – zum Beispiel mit Tools wie Google Analytics, der Google Search Console oder dem Website-Audit von SE Ranking. So kannst du ihre Auswirkungen auf die SEO und die allgemeine Performance deiner Website gezielt analysieren und steuern.

Was sind URL-Parameter?

URL-Parameter – auch bekannt als Abfragezeichenfolgen oder Query-Strings – sind zusätzliche Informationen, die am Ende einer Webadresse nach einem Fragezeichen (?) stehen. Sie dienen dazu, den Seiteninhalt zu verändern oder das Nutzerverhalten zu tracken. Laut Google unterscheidet man zwischen aktiven Parametern, die den Seiteninhalt beeinflussen, und passiven Parametern, die nur zu Analyse- oder Trackingzwecken verwendet werden. Passive Parameter verändern den sichtbaren Inhalt der Seite nicht.

URL-Parameter bestehen aus einem Schlüssel und einem Wert, die durch ein Gleichheitszeichen (=) getrennt werden. Wenn mehrere Parameter in einer URL vorkommen, werden sie mit einem Und-Zeichen (&) voneinander getrennt. Der erste Parameter steht immer direkt nach dem Fragezeichen (?).

Ein Beispiel:

1. URL-Parameter werden häufig im E-Commerce verwendet. Wenn du etwa Suchergebnisse filterst, könnte die URL so aussehen: https://www.beispiel.com/skibekleidung?category=women

Dabei gilt:

  • ? – kennzeichnet den Beginn des Query-Strings
  • Category – ist der Schlüssel 
  • Women – ist der Wert
  • = trennt Schlüssel und Wert 
  • category=women – ist der URL-Parameter, der ausschließlich Skibekleidung für Damen anzeigt

2. Auch auf YouTube kommen URL-Parameter zum Einsatz, zum Beispiel, wenn ein Video an einer bestimmten Stelle starten soll:

https://www.youtube.com/watch?v=zsKhUbNLBsI&t=120s

Diese URL enthält zwei Parameter: 

  • v=p8M2SdGb7bE – gibt an, welches Video abgespielt wird
  • t=120s – sorgt dafür, dass das Video bei Sekunde 120 startet

URL-Parameter: Anwendung und Beispiele

Wie bereits erwähnt, lassen sich URL-Parameter in zwei Kategorien einteilen: aktive und passive. 

Aber dynamische und statische URLs sind nicht dasselbe wie aktive und passive Parameter.

Und das ist der Grund: Eine statische URL ist eine ganz normale Webadresse – ohne Parameter, wie zum Beispiel https://seranking.com/website-audit.html

Eine dynamische URL enthält oft Parameter – zum Beispiel https://seranking.com/de/?ga=3126575&source=link. Solche URLs können sowohl aktive als auch passive Parameter enthalten – oder beides gleichzeitig.

Aktive Parameter

Aktive Parameter beeinflussen den angezeigten Seiteninhalt direkt, sie passen ihn basierend auf Nutzereingaben und -präferenzen an. Zu den häufigsten Einsatzbereichen und Beispielen aktiver URL-Parameter gehören:

Filtern und Sortieren 

Dient dazu, Inhalte entsprechend den gewählten Filter- oder Sortierkriterien wie Preis, Farbe oder Bewertung anzuzeigen.

Beispiele: 

?sort=za (sortiert Produkte alphabetisch von Z nach A)

?color=dark (zeigt nur Produkte in dunklen Farben)

?rating=5 (filtert Produkte mit einer 5-Sterne-Bewertung)

?filter=automatic (zeigt nur automatische Produkte)

Suche

Dient dazu, spezifische Informationen auf einer Website zu finden, indem die Nutzeranfrage über einen URL-Parameter übermittelt wird. Der entsprechende Parameter (oft q für „query“) enthält den Text, den sie ins Suchfeld eingegeben haben.

Beispiel: ?q=seranking (zeigt die Suchergebnisse für „SE Ranking“ auf der Website)

Paginierung 

Wird verwendet, um durch Inhalte mit mehreren Seiten zu navigieren, indem festgelegt wird, welche Seite angezeigt werden soll. Statt alle Daten auf einmal zu laden (was langsam und unübersichtlich wäre), teilt die Paginierung die Inhalte in überschaubare Seiten auf. Der Parameter sagt dem Server, welchen Abschnitt er laden soll.

Beispiel: ?page=2 (lädt die zweite Seite der Ergebnisse)

Sprachwahl

Wird verwendet, um den Seiteninhalt in eine andere Sprache umzuschalten. Wenn ein Nutzer eine Sprache auswählt, sorgt dieser URL-Parameter dafür, dass er die Inhalte in der gewünschten Sprache sieht. Das ist besonders wichtig für internationale Websites, die personalisierte, lokale Nutzererfahrungen anbieten möchten.

Beispiel: ?lang=en (zeigt die englische Version der Seite an)

Passive Parameter

Passive Parameter helfen Marketern dabei, Daten zur Effektivität ihrer Marketingmaßnahmen über verschiedene Kanäle hinweg zu verfolgen. Im Gegensatz zu aktiven Parametern verändern sie nicht, was der Nutzer auf der Seite sieht.

Wichtig: Websites können auch eigene, benutzerdefinierte Parameter fürs erweiterte Tracking verwenden. Im Gegensatz zu festen Parametern wie UTM-Tags bieten sie mehr Kontrolle über die erfassten Werte – zum Beispiel individuelle Kennzahlen, Nutzersegmente oder Kampagnenmerkmale. 

Hier sind einige typische Anwendungsfälle für passive Parameter:  

Tracking und Analyse

Diese Parameter helfen Marketern herauszufinden, woher der Traffic kommt, etwa aus einer bestimmten Kampagne, einer bezahlten Anzeige oder einem Klick in einer E-Mail. UTM-Parameter wie utm_source, utm_medium und utm_campaign zeigen Analyse-Tools, wie Nutzer auf deine Website gelangt sind.

Beispiel: ?utm_source=newsletter – zeigt an, dass ein Besucher über einen E-Mail-Newsletter auf die Website gekommen ist

Affiliate-IDs

Ein häufiger Einsatzbereich dieser Parameter ist das Affiliate-Marketing. Wenn jemand auf einen Link mit einer Affiliate-ID klickt, wird dieser Klick von der Website erfasst, um dem richtigen Partner Verkäufe oder Anmeldungen zuzuordnen. So können Unternehmen genau nachvollziehen, woher ihre Conversions oder Umsätze stammen.

Example: ?id=seranking (erfasst den Klick eines Nutzers über einen Affiliate-Link, der SE Ranking zugeordnet ist)

Zeitmarken bei Videos

Diese Parameter ermöglichen es Nutzern, direkt an eine bestimmte Stelle im Video zu springen, statt von vorne zu starten. Besonders praktisch ist das, wenn man Highlights aus längeren Videos teilen möchte. Auch wenn sie beeinflussen, wo das Video beginnt, gelten sie als passive Parameter, weil sich der eigentliche Inhalt nicht verändert.

Beispiel: ?t=60s (startet das Video bei Sekunde 60)

So können URL-Parameter deiner SEO schaden

URL-Parameter wirken auf den ersten Blick praktisch und unkompliziert, aber wenn sie nicht richtig eingesetzt werden, können sie deiner SEO ernsthaft schaden.

Suchmaschinen tun sich oft schwer damit, große Websites mit vielen dynamisch erzeugten, schlecht strukturierten URLs oder mit zahlreichen Parametern zu crawlen und richtig zu indexieren. Wenn sich der Seiteninhalt dabei kaum oder gar nicht verändert, kann es passieren, dass jede URL-Variante als eigene Seite behandelt wird, selbst wenn es sich im Grunde um denselben Inhalt handelt.

Das kann zu den folgenden Problemen führen.

Doppelter Content und Keyword-Kannibalisierung

Ein häufiges Problem bei der Generierung mehrerer URLs mit Parametern – vor allem, wenn sie nahezu identische Inhalte anzeigen – ist Duplicate Content. Damit einher geht oft Keyword-Kannibalisierung: Die Seiten (insbesondere solche mit zusätzlichen Parametern) fangen an, miteinander zu konkurrieren. Kannibalisierte Seiten zielen meist auf denselben Keyword-Cluster, bedienen die gleiche Suchintention und behandeln dasselbe semantische Thema.

Stell dir mal vor, wie viele nahezu identische Seiten entstehen können, wenn mehrere Filter- und Sortieroptionen gleichzeitig genutzt werden!

Ein Beispiel: Aktive URL-Parameter zum Filtern, wie www.store.com/laptops?brand=dell und www.store.com/laptops?brand=apple, erzeugen jeweils eigene Seiten nach Marke. Aus technischer Sicht sind das zwei unterschiedliche URLs, aber Google sieht darin möglicherweise nur eine einzige Seite mit kleinen Unterschieden im Inhalt. 

Dasselbe passiert auch bei passiven Parametern wie Tracking-Informationen. Zum Beispiel führen https://seranking.com/de/blog/ und https://seranking.com/de/blog?utm_campaign=black_friday beide zur gleichen Blog-Seite. Für uns Menschen ist klar: Der zusätzliche Parameter dient nur dem Tracking. Aber Suchmaschinen erkennen das nicht immer eindeutig. Google hat zum Beispiel Schwierigkeiten zu entscheiden, welche Version bevorzugt gerankt werden soll. Das kann die Autorität deines Inhalts verwässern und letztlich deine Rankings schädigen.

Du kannst dieses Problem vermeiden, indem du jede URL mit Parametern auf die Hauptversion (also die ungefilterte Originalseite ohne Parameter) kanonisch verweist. Wir gehen später noch genauer darauf ein.

Verschwendung des Crawl-Budgets

Suchmaschinen haben nur ein begrenztes Crawl-Budget, um Seiten deiner Website zu entdecken und zu indexieren. Wenn deine Seite tausende parameterbasierte URLs enthält, die sich inhaltlich kaum unterscheiden, wird dieses Budget verschwendet, ohne echten Mehrwert.

Ein Beispiel: Ein E-Commerce-Shop mit 100 Produkten und 5 Filtern (Farbe, Größe, Preis, Marke, Bewertung) kann theoretisch zehntausende URL-Varianten erzeugen, je nach Kombination der Parameter. Google könnte Tage damit verbringen, all diese Varianten zu crawlen, anstatt sich auf die wirklich wichtigen Seiten zu konzentrieren und diese zu indexieren.

Google bringt es auf den Punkt.

Häufige Probleme mit URLs

Verwässerte Ranking-Signale

Wenn es mehrere URL-Versionen derselben Seite gibt, wird die Rankingkraft deiner Website zwischen ihnen aufgeteilt. Ein Beispiel: Wenn zehn externe Websites jeweils auf unterschiedliche URL-Varianten deiner Seite (mit verschiedenen Parametern) verlinken, entstehen daraus zehn „schwächere“ Seiten – anstatt einer starken, die alle Signale bündelt. Diese Aufsplitterung macht es deutlich schwieriger, mit einer Version gut zu ranken, selbst wenn der Inhalt top ist. 

Schwer lesbare URLs

Schwer verständliche URLs entstehen, wenn sie zu lang, überladen oder mit verwirrenden Parametern versehen sind. Das macht es sowohl für Nutzer als auch für Suchmaschinen schwieriger, den Inhalt der Seite zu verstehen. Solche URLs lassen sich schlechter in E-Mails, auf Social Media oder in Foren teilen. Sie sind auch schwer mündlich weiterzugeben und wirken auf manche Nutzer:innen sogar unseriös oder verdächtig.

Nutzer klicken lieber auf saubere, SEO-freundliche URLs und genau diese wirken sich auch positiv auf die Seitenleistung und das Ranking aus.

Probleme beim Tracking

URLs mit vielen Parametern können die Auswertung deiner Analysedaten verfälschen und zu einem unklaren Bild des Nutzerverhaltens führen.

Stell dir vor, du betreibst einen E-Commerce-Shop und nutzt Google Analytics 4. Deine Produktseite ist über verschiedene URL-Parameter-Kombinationen erreichbar. Viele deiner Berichte basieren auf einzelnen URLs, doch statt sauberer, konsolidierter Leistungsdaten zeigt Analytics fragmentierte Informationen mehrerer Varianten derselben Seite an, weil jede URL separat erfasst wird. Das führt zu verzerrten Daten, die schwer auszuwerten sind, und verfälscht dein Bild vom tatsächlichen Erfolg deiner Marketingmaßnahmen, deines organischen Traffics oder vom Nutzerverhalten.

Da dein Ziel ein klareres Bild der Gesamtleistung deiner Website ist, solltest du im nächsten Schritt spezielle Einstellungen vornehmen.

So behebst du Probleme mit URL-Parametern

Jedes Problem mit URL-Parametern führt zur gleichen Frage: Wie sagst du Google, welche URL-Versionen gecrawlt werden sollen und welche nicht? Schauen wir uns an, welche Möglichkeiten du hast, um das Ganze in den Griff zu bekommen.

Das Link-Attribut rel=”canonical”

Eine der naheliegendsten Lösungen ist das Setzen von Canonical-Tags. Damit teilst du Suchmaschinen mit, welche Version als Hauptseite gilt. So bündelst du alle Ranking-Signale auf diese eine URL.

Eine gängige Lösung ist es, das Canonical-Tag im <head>-Bereich jeder URL-Variante einzufügen:

<link rel=”canonical” href=”https://seranking.com/“/>

Beachte jedoch, dass diese Maßnahme kein Wundermittel ist. 

Am effektivsten ist diese Lösung, wenn die URLs mit Parametern inhaltlich sehr ähnlich zur kanonischen Version sind. Sie funktioniert besonders gut bei Sortier-Parametern, Tracking-Parametern und kleineren Filtern, die den Seiteninhalt nur minimal verändern.

Weil Canonical-Tags für Google nur Empfehlungen und keine festen Anweisungen sind, können sie einfach ignoriert werden. Außerdem helfen sie nicht dabei, Crawl-Budget zu sparen, denn Suchmaschinen müssen trotzdem alle URL-Varianten crawlen. Du kannst zwar erreichen, dass sie diese Seiten mit der Zeit seltener aufrufen, aber das braucht Geduld. Wenn das ein Problem für dich ist, solltest du auch die anderen Lösungen in diesem Abschnitt in Betracht ziehen.

Das Meta-Tag “noindex” für Suchmaschinen

Mit dem robots-Meta-Tag kannst du verhindern, dass Suchmaschinen parameterbasierte Seiten indexieren. Sie werden zwar weiterhin gecrawlt, aber in der Regel seltener. Wichtig: Diese Methode bündelt keine Ranking-Signale und ersetzt daher kein Canonical-Tag. 

Um das robots-noindex-Meta-Tag zu verwenden, füge diese Zeile in den <head>-Bereich des HTML-Codes der Seite ein:

  <meta name=”robots” content=”noindex“>

Das ist eine ideale Lösung für Seiten ohne SEO-Wert – also Seiten, die Nutzer nicht unbedingt über die Suche finden müssen.

Ausschlüsse per robots.txt (Disallow)

Eine gängige Methode, um Crawl-Budget bei parameterbasierten URLs zu sparen, ist der Einsatz der robots.txt Datei. Damit kannst du verhindern, dass Crawler bestimmte Seiten aufrufen. Aber Achtung: Das heißt nicht automatisch, dass diese Seiten auch aus den Suchergebnissen verschwinden.

Auch wenn Suchmaschinen der Anweisung nicht immer folgen und solche Seiten dennoch indexieren, geht es bei dieser Methode vor allem darum, ihnen eine klare Orientierung zu geben: Diese Seiten bitte crawlen und diese ignorieren. Ähnlich wie beim Einsatz von Meta-Tags mit „noindex“ werden Ranking-Signale hier aber nicht zusammengeführt.

Um die Disallow-Anweisung zu nutzen, blockiere Crawler für alle URLs, die ein Fragezeichen enthalten:

User-agent: *

Disallow: /*?*

Oder du kannst Bots gezielt den Zugriff auf bestimmte Parameter verwehren:

User-agent: *

Disallow: /*?filter=

Disallow: /*?sort=

Von dynamischen zu statischen URLs wechseln

Statische URLs wie www.beispiel.de/schuhe/laufschuhe sind in der Regel besser für SEO als parameterbasierte URLs wie www.beispiel.de/produkte?category=schuhe&type=laufschuhe. Aber nicht alles sollte statisch sein: Wenn Filter, Sortierungen, Paginierung oder Tracking über statische URLs abgebildet werden, entsteht schnell Duplicate Content. Die Seitenautorität wird verwässert und wertvolles Crawl-Budget wird für irrelevante Inhalte verschwendet.

Der Umstieg auf statische URLs lohnt sich vor allem für zentrale Seiten mit relevantem Content, also z. B. für Produktseiten, Kategorieseiten oder häufig genutzte Filteransichten. Diese URLs wirken strukturierter, enthalten wichtige Keywords und werden von Google bevorzugt behandelt.

Für Nutzer können Parameter aber durchaus sinnvoll sein, vor allem bei komplexeren Interaktionen. Der beste Ansatz ist daher: Verwende statische URLs für suchrelevante Seiten und verwalte alle anderen Varianten über Canonical-Tags, noindex oder alternative SEO-Methoden.

URLs mit Parametern überwachen

Wenn du verstehst, wie sich URL-Parameter auf deine Website auswirken, kann das entscheidend für deine SEO-Gesundheit sein – im positiven wie im negativen Sinne. So findest du heraus, welche Rolle sie spielen:

Mit Google Analytics 

Google Analytics 4 ist ein unkompliziertes Tool, um herauszufinden, wie Nutzer mit deinen parameterbasierten Seiten interagieren. Im Bericht „Seiten und Bildschirme“ siehst du, welche URL-Varianten wie viel Traffic erhalten und wie sich Nutzer darauf verhalten.

So erhälst du die Daten:

  1. Öffne im linken Menü den Bereich Berichte.
  2. Gehe zu Engagement > Seiten und Bildschirme.
  3. Gib in der Suchleiste ein Fragezeichen (?) ein, um URLs mit Parametern herauszufiltern.
  4. Analysiere die Performance dieser URLs in Bezug auf Traffic, Interaktionen und Conversions.
  5. So kannst du gezielt erkennen, welche Parameter für Nutzer tatsächlich einen Mehrwert bieten, und anhand der weiter oben beschriebenen Lösungen entscheiden, wie du sie am besten verwaltest.
URLs mit Parametern in GA4 überwachen

Hinweis: Wenn deine URLs mit Parametern nicht angezeigt werden, aktiviere die vollständige URL-Anzeige:

1. Klicke auf das Symbol zur Berichtsanpassung.

Button zum Anpassen des Berichts in GA4

2. Wähle im Bereich Berichtsdaten den Punkt Dimensionen.

Dimensionen in GA4 hinzufügen

3. Füge die Dimension Seitenpfad + Abfragestring hinzu.

Neue Dimension Seitenpfad + Abfragestring hinzufügen

4. Klicke auf Übernehmen, um die Änderungen zu speichern.

Mit Google Search Console 

In der Google Search Console kannst du nachvollziehen, wie Google parameterbasierte URLs crawlt und indexiert, und welche du besser steuern solltest, um SEO-Probleme zu vermeiden.

So greifst du auf die Daten zu:

  1. Öffne im linken Menü den Bericht zur Seitenindexierung.
  2. Scrolle durch die Liste der indexierten URLs mit Parametern.
  3. Klicke auf Daten zu indexierten Seiten ansehen.
  4. Filtere die Liste nach URL, um nur Seiten mit einem Fragezeichen (?) anzuzeigen.

Du kannst außerdem auf das Lupensymbol klicken, um einzelne URLs zu überprüfen – zum Beispiel, ob noindex oder canonical korrekt funktionieren.

URLs mit Parametern über die Google Search Console überwachen

Du kannst auch die Liste der nicht indexierten parameterbasierten URLs einsehen. Sie befindet sich unter der Grafik im Bericht zur Seitenindexierung. Das hilft dir zu erkennen, warum bestimmte Seiten nicht indexiert werden – besonders dann wichtig, wenn sie eigentlich in den Suchergebnissen erscheinen sollten.

Mit dem Website-Audit von SE Ranking

Wenn du einen Website-Audit durchführst, solltest du parameterbasierte URLs ausschließen, die deine Daten und die Analyse deiner SEO-Gesundheit verfälschen könnten. So konzentriert sich der Audit nur auf die wichtigsten Seiten und lässt Parameter-URLs außen vor, die keinen SEO-Wert haben.

Mit dem Website-Audit von SE Ranking kannst du die Scan-Einstellungen ganz einfach anpassen. So geht’s:
1. Öffne den Website-Audit und klicke oben rechts auf den Button Einstellungen.

SE Ranking Website-Audit-Einstellungen

2. Wechsle zum Abschnitt Regeln für das Scannen von Seiten.

Regeln für das Scannen von Seiten

3. Scrolle nach unten zu den URL-Parameter-Einstellungen. Wenn du alle Parameter komplett vom Scan ausschließen möchtest, wähle die Option Alle Parameter ignorieren. Damit werden alle Werte in URL-Variablen beim gesamten Scan ignoriert.

Option „Alle Parameter ignorieren“

4. Wenn du nur bestimmte Parameter ausschließen willst, wähle Benutzerdefinierte Parameter ignorieren. Trage dann manuell die gewünschten Parameter ein – z. B. utm_source, filter, sort usw.

Option „Benutzerdefinierte Parameter ignorieren“

5. Klicke auf Änderungen übernehmen, um deine Auswahl zu speichern.

Änderungen übernehmen

6. Starte anschließend den Scan.

Der Audit ignoriert nun die festgelegten Parameter und liefert dir ein deutlich präziseres Bild deiner SEO-Performance. Gleichzeitig zeigt dir das Tool die wichtigsten Probleme auf deiner Website – inklusive der Anzahl betroffener Seiten. Mit einem Klick erhältst du konkrete Lösungsvorschläge.

Website-Audit-Übersicht mit hervorgehobenen Top-Problemen
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Gib eine beliebige Website-URL ein, um einen detaillierten Bericht über technische Probleme mit Lösungsvorschlägen zu erhalten.

Fazit

Dieser Artikel soll dir keine Entscheidung aufzwingen, ob du URL-Parameter in deiner SEO-Strategie nutzen sollst, sondern dir zeigen, wann und wie ihr Einsatz sinnvoll ist.

Egal wie du dich entscheidest: Du musst Suchmaschinen-Crawlern klar signalisieren, welche parameterbasierten URLs gecrawlt und indexiert werden sollen. Richtig eingesetzte Canonical-Tags, die auf die Hauptversion der Seite verweisen, sorgen für klare Verhältnisse. Google erkennt solche Muster und behandelt deine Seiten entsprechend. Überwache regelmäßig die Auswirkungen deiner Änderungen, um auf Kurs zu bleiben.

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