Der komplette E-Mail-Marketing-Leitfaden

Geschrieben von
Max Karmazin
Nov 07, 2022
31 Min. Lesezeit

Die Zahl der aktiven E-Mail-Nutzer wächst jedes Jahr. Im Jahr 2021 waren es 4,1 Milliarden, bis 2025 wird ein Anstieg auf 4,5 Milliarden erwartet. Mit E-Mails kommunizieren und arbeiten wir, melden uns für Services an, erhalten personalisierte Angebote und erhalten Informationen über unsere Online-Bestellungen.

In diesem Artikel erörtern wir, warum E-Mails nach wie vor einer der wichtigsten Kommunikationskanäle und ein wesentlicher Bestandteil der meisten digitalen Marketingstrategien sind. Finden wir heraus, wie man eine E-Mail-Marketingkampagne startet: eine Liste von Empfängern erstellt, eine ansprechende Botschaft verfasst und die Ergebnisse misst.

Was ist E-Mail-Marketing und warum nutzen wir es?

E-Mail-Marketing ist ein Kommunikationskanal, über den du in großem Umfang E-Mails an die gewünschte Zielgruppe senden kannst. Es stellt eine direkte Kommunikation zwischen der Marke und ihren Kunden her.

E-Mail-Marketing als Kommunikationskanal hat eine ganze Reihe wichtiger Wettbewerbsvorteile:

  • Hoher ROI. Für jeden ausgegebenen Dollar bringt E-Mail-Marketing 44 Dollar zurück.
  • Personalisierung. E-Mails stellen einen direkten Kontakt mit dem Kunden her, was die Effektivität der E-Mail-Kampagne deutlich erhöht.
  • Wiederholte Verkäufe. Kunden zu halten ist immer billiger, als sie anzuwerben. E-Mails helfen, Nutzer zu einem erneuten Besuch der Website zu bewegen und zu kaufen.
  • Größter potenzieller Kundenstamm. Wie bereits erwähnt, liegt die Zahl der E-Mail-Nutzer bei über 4 Milliarden und damit um ein Vielfaches höher als die der Facebook-Nutzer.
  • Universeller Charakter. Dieser Kommunikationskanal wird von allen Arten von Unternehmen weltweit genutzt, um den Umsatz zu steigern, die Zielgruppe zu informieren und zu binden und Gemeinschaften aufzubauen. 

Ziele des E-Mail-Marketings

E-Mail-Marketing ist ein effektives Instrument für viele Werbeaufgaben. Besprechen wir einige davon:

  • Beziehungen und Vertrauen aufbauen. E-Mails sind hervorragend dafür geeignet, direkt mit bestehenden und potenziellen Kunden zu kommunizieren. Du kannst deren Vertrauen stärken und das Image deiner Marke verbessern, indem du Bewertungen und Erfahrungsberichte von echten Menschen teilst oder einzigartige Angebote und nützliche Tipps bereitstellst. So beweist du, dass dein Unternehmen vertrauenswürdig ist und überzeugst die Menschen, für weitere Informationen deine Website zu besuchen.
  • Steigerung der Markenbekanntheit. E-Mails werden oft genutzt, um potenzielle Kunden auf dein Unternehmen aufmerksam zu machen. Je öfter dein Markenname in ihrem Posteingang auftaucht, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich an ihn erinnern und ihn zum richtigen Zeitpunkt abrufen. Das führt zu einer höheren Markentreue und damit zu höheren Gewinnen.
  • Traffic-Steigerung. Links in E-Mails tragen dazu bei, die Besucherzahlen auf der Website zu erhöhen. Das funktioniert aber nur, wenn das Angebot für Leser relevant und die Handlungsaufforderung ansprechend ist.
  • Werbung für Inhalte. E-Mail-Marketing eignet sich hervorragend, um Traffic auf Social-Media-Beiträge, Blogartikel und andere Websites zu lenken.
  • Werbung für Produkte und Dienstleistungen. E-Mails helfen dir, deine Abonnenten zu einem Kauf zu bewegen. Du kannst sie über bevorstehende Verkäufe informieren und ihnen personalisierte Rabatte anbieten. Diese Technik eignet sich hervorragend, um Kunden, die bereits Interesse an deinen Produkten oder Dienstleistungen gezeigt haben, zu einem ersten Kauf zu bewegen.
  • Wiedereinbindung inaktiver Abonnenten. Mittels E-Mails kannst du deine Abonnenten an dich erinnern und sie reaktivieren – ihr Interesse wecken und sie zu einem weiteren Kauf bewegen.
  • Automatisieren von Routineaufgaben. Du kannst automatische Antworten für verschiedene Aktionen konfigurieren, z. B. ein Bestätigungsschreiben an neue Abonnenten. Durch die Automatisierung können sich E-Mail-Marketer auf wichtigere Aufgaben konzentrieren.

Arten von E-Mail-Kampagnen

Je nach Kampagnenziel gibt es vier Haupttypen von E-Mails:

  • Informations-E-Mails. Solche Nachrichten sind nicht dazu gedacht, Verkäufe zu fördern. Sie sollen das Markenbewusstsein und die Markentreue erhöhen und den Abonnenten Produkte und Dienstleistungen vorstellen. Die beliebtesten E-Mail-Marketing-Beispiele bzgl. Informations-E-Mails sind Newsletter, Umfragen, Tipps, Anleitungen, Produktbewertungen und Blogartikel.
Beispiel für eine Informations-E-Mail
  • Werbe-E-Mails. Diese E-Mails zielen darauf ab, Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Sie sollen Abonnenten zu einem Kauf bewegen – sie sind kurz und enthalten einen einfachen Aufruf zum Handeln. In einer Werbe-E-Mail kannst du deine Abonnenten über Verkäufe, saisonale Aktionen oder Rabatte informieren.
Beispiel einer Werbe-E-Mail
  • Transaktions- oder Trigger-E-Mails. Diese E-Mails werden in der Regel automatisch zu einem bestimmten Ereignis versendet, etwa einem Kauf oder einer Registrierung auf der Website, einer Rechnungsbenachrichtigung, einer Buchungserinnerung usw. Sie ermöglichen es Kunden, eine sofortige Antwort zu erhalten. E-Mail-Spezialisten oder Support-Teams wiederum können Prozesse automatisieren und bei Routineaufgaben Ressourcen sparen.
Beispiel einer Transaktions-E-Mail
  • Reaktivierungs-E-Mails. Diese E-Mails werden an Abonnenten versendet, die seit einiger Zeit nicht mehr aktiv waren. Mit ihrer Hilfe kannst du entweder die Interaktion mit den Kunden wieder aufnehmen oder, wenn sie kein Interesse an deinen Angeboten haben, die Kommunikation beenden und sie aus der Mailingliste entfernen. So minimierst du das Risiko, dem Ruf der IP-Adresse zu schaden, und kannst außerdem dein Marketingbudget kontrollieren, indem du kein Geld für inaktive Abonnenten ausgibst. Vor allem aber kann es helfen, Abonnenten wiederzubeleben und zusätzliche Conversions und Gewinne zu erzielen. Normalerweise enthalten Reaktivierungs-E-Mails persönliche Rabatte, Geschenke und Boni – etwas, das das Interesse des Abonnenten weckt.
Beispiel einer Reaktivierungs-E-Mail

Erste Schritte im E-Mail-Marketing

E-Mail-Marketing besteht aus mehreren wichtigen Schritten. Hier erfährst du, wie du eine erfolgreiche E-Mail-Kampagne startest.

Auswählen eines E-Mail-Dienstes

Als erstes solltest du entscheiden, wie du deine E-Mails verschicken willst. Deine persönliche E-Mail-Adresse zu verwenden, ist eine sehr schlechte Idee, denn:

  • Du kannst keine große Anzahl von Mails verschicken. Gmail erlaubt zum Beispiel das Versenden von bis zu 500 Nachrichten pro Tag an maximal 500 Empfänger.
  • E-Mails von persönlichen Adressen landen mit hoher Wahrscheinlichkeit im Spam. Deine Kunden sehen deine E-Mails vielleicht gar nicht.
  • Du kannst die Wirksamkeit deiner Kampagne nicht analysieren. Du kannst nicht nachvollziehen, welche Nachrichten erfolgreich waren, wer sie geöffnet hat, wer auf den Link geklickt hat usw.
  • Es gibt keine Möglichkeit, E-Mails individuell zu gestalten. Die meisten E-Mail-Vorlagen mit Schaltflächen, Bildern und Bannern sind nur über spezielle Dienste erhältlich.
  • Es gibt keinen Abbestellen-Button, was in einigen Ländern gegen Gesetze verstoßen kann.

Deshalb solltest du einen E-Mail-Provider für dein Unternehmen auswählen. Damit kannst du in großem Umfang E-Mails versenden, Kampagnen an einem Ort analysieren und Routineaufgaben kostengünstig automatisieren. Es gibt viele E-Mail-Dienste mit den scheinbar gleichen Funktionen. Du solltest jeden einzelnen durchgehen, um herauszufinden, welcher für deine speziellen geschäftlichen Anforderungen geeignet ist. 

Unabhängig davon, welche Ziele du verfolgst, sollten die Funktionen des Dienstes Folgendes umfassen:

  • Import von Kontakten. Du solltest in der Lage sein, eine Liste von Kontakten in verschiedenen Formaten hochzuladen: csv, txt, xls, xlsx. Das manuelle Hinzufügen jedes Kontakts ist sehr mühsam und zeitaufwändig, besonders wenn du mit einer großen Kundenliste arbeitest.
  • Kontaktsegmentierung. Mit dieser Funktion können Abonnenten nach verschiedenen Merkmalen gruppiert werden. So kannst du deine E-Mails auf bestimmte Zielgruppen zuschneiden, damit du nicht an jeden auf der Liste dieselbe Nachricht schickst – vor allem nicht an diejenigen, die vielleicht gar nicht an deinem Angebot interessiert sind.
  • Visueller Editor. Die E-Mail sollte ansprechend und fesselnd sein. Dein Dienst sollte einen visuellen Editor anbieten, um attraktive und funktionale E-Mails zu erstellen. Die beste Option ist der Block-Editor mit einer Bibliothek von Vorlagen und der Möglichkeit, deinen eigenen HTML-Code hochzuladen.
  • Personalisierung. Der Dienst muss in der Lage sein, die persönlichen Daten der Abonnenten automatisch in die E-Mail aufzunehmen, z. B. ihren Namen, ihr Unternehmen oder ihre Boni. Dies kann dazu beitragen, die E-Mail-Öffnungsrate zu erhöhen.
  • Geplante E-Mails. Diese Funktion ermöglicht es dir, eine E-Mail für eine bestimmte Uhrzeit und ein bestimmtes Datum zu planen, was praktisch ist, wenn du deine Nachrichten im Urlaub oder am Wochenende versenden möchtest.
  • Analyse. Um die Wirksamkeit einer E-Mail-Kampagne oder einer bestimmten E-Mail zu bewerten, brauchst du Zugang zu Statistiken und Analysen. Mit dieser Funktion kannst du die Anzahl der versendeten und zugestellten E-Mails nachverfolgen und ihre Öffnungs- und Klickrate ermitteln. So weißt du, welche Kampagnen fehlgeschlagen sind und welche erfolgreicher waren als andere und kannst deine nächsten Schritte entsprechend anpassen.
  • Abbestellen-Button. Jeder Dienst sollte einen Button oder einen Link zum Abbestellen unterstützen. Sonst besteht die Gefahr, dass deine E-Mail im Spam landet.
  • Automatisierte E-Mails. Der E-Mail-Dienst sollte über eine API-Schnittstelle und eine API-Dokumentation verfügen, die es ermöglichen, E-Mails als Reaktion auf die Aktionen der Nutzer auf der Website oder im CRM-System zu versenden.

All diese Funktionen erleichtern dir nicht nur die Arbeit mit E-Mails, sondern helfen auch, mögliche rechtliche Probleme oder Vertrauensverluste zu vermeiden. Der Dienst hilft dir, mit wenigen Klicks ansprechende E-Mails zu erstellen und wichtige Metriken zu analysieren: Öffnungsrate, Klickrate, abgemeldete Nutzer usw.

Hier sind einige beliebte Dienste, die die oben genannten Funktionen unterstützen:

Ziele setzen

Das Festlegen von Zielen ist ein wichtiger Schritt bei jeder E-Mail-Kampagne. Mit genau festgelegten Zielen kannst du die erforderlichen Schritte herausfinden und deine Fortschritte auf dem Weg dorthin analysieren. Sie können je nach den Bedürfnissen deines Unternehmens variieren, aber Folgendes sollte jedes Ziel sein:

  • Klar. Denk über konkrete Ergebnisse und Vorteile für das Unternehmen und die Zielgruppe nach.
  • Zeitlich begrenzt. Setze dir einen bestimmten Zeitraum zum Erreichen des Ziels – das hilft, den Prozess zu kontrollieren.
  • Signifikant. Versuche herauszufinden, welchen Nutzen dein Unternehmen nach dem Erreichen des Ziels davon hat. Ist der Wert unbedeutend, ist es wahrscheinlich eine Verschwendung von Ressourcen.
  • Erreichbar. Sei realistisch – plane ein genaues Budget ein und berücksichtige alle verfügbaren Ressourcen. Verfolge keine unerreichbaren Ziele.
  • Messbar. Lege konkrete Kriterien fest, um die Ergebnisse zu bewerten. Lege wichtige Leistungsindikatoren fest und überprüfe sie stetig, um sicherzustellen, dass deine Bemühungen zum Erreichen des Ziels beitragen.

Ein Beispiel:

Schlecht gesetztes Ziel ❌Richtiges Ziel ✅
Die Besucherzahlen deiner Website mit Hilfe von E-Mail-Marketing erhöhen.Die Kosten für bezahlten Traffic reduzieren, indem du den Traffic, der über E-Mail auf die Website kommt, bis zum Ende des Jahres um 30 % steigerst.
Den Bekanntheitsgrad des Unternehmens durch E-Mail-Marketing erhöhen.Den Bekanntheitsgrad des Produkts in der Zielgruppe der 20- bis 40-Jährigen durch E-Mails im ersten Jahr nach der Markteinführung auf 25 % erhöhen.

Wenn du die richtigen Ziele festgelegt hast, überlege dir, wie du sie erreichst. Das Festlegen kleinerer KPIs (Key Performance Indicators) kann sehr hilfreich sein. Kleinere KPIs helfen nicht nur dabei, Vorarbeiten zu erledigen, sondern auch den kürzesten Weg zum Hauptziel zu finden.

Zusammenstellen deiner E-Mail-Datenbank

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Nutzer davon zu überzeugen, deine E-Mails zu abonnieren: Rabatte beim ersten Kauf, kostenlose Testversionen, hilfreiche Checklisten, Boni und vieles mehr. Lass uns einige der beliebtesten Methoden zum Erstellen deiner E-Mail-Datenbank analysieren.

Wichtig
Nutzer sollten immer die Möglichkeit haben, sich nicht für E-Mails anzumelden. Vergewissere dich deshalb, dass deine Abonnenten ausdrücklich zugestimmt haben, deine E-Mails zu erhalten. Die Erlaubnis zur Verarbeitung personenbezogener Daten und zum Versand von E-Mails kannst du durch eine schriftliche Einwilligung, ein Kontrollkästchen in Anmeldeformularen oder durch Double-Opt-In einholen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass deine E-Mails in Spam-Ordnern landen oder desinteressierte Nutzer erreichen.

Wie kommt man an Abonnentendaten?

  • Anmeldeformulare. Die meisten Websites haben ein spezielles Feld für die E-Mail-Adresse in Anmeldeformularen. Du kannst es nutzen, um Informationen für E-Mail-Kampagnen zu sammeln.
Anmeldeformular mit einem Kontrollkästchen für das Abonnement
  • Bestellformulare. Wenn Nutzer eine Bestellung auf der Website aufgeben, geben sie eine E-Mail-Adresse an, um die Bestelldaten zu erhalten. Du kannst ein Kontrollkästchen hinzufügen, um die Anmeldung für E-Mails vorzuschlagen.
Bestellformular mit einem Kontrollkästchen für das Abonnement
  • Feedback-Formulare. Manchmal stellen Nutzer Fragen oder hinterlassen Kommentare auf der Website und geben ihre E-Mail-Adresse an, um Antworten zu erhalten. Hier kannst du eine Option zum Erhalt von E-Mails hinzufügen.
Kommentarformular mit einem Kontrollkästchen für das Abonnement
  • Lead-Magneten. Du kannst wertvolle Inhalte – Bücher, kostenlose Vorlagen, Checklisten, Schulungsmaterialien, Webinare – im Austausch für die E-Mail-Adresse des Nutzers anbieten. Dies ist eine der beliebtesten und effektivsten Methoden, um Kontakte zu sammeln, denn es ist für Kunden viel einfacher, eine E-Mail-Adresse zu hinterlassen, wenn sie dafür belohnt werden.
Leadmagnet mit Abo-Box
  • Pop-up auf der Website oder im Blog. Versuche, ein Pop-up-Fenster oder ein kleines Banner unten auf der Seite zu platzieren, das kurz beschreibt, wie Abonnenten von deinen E-Mails profitieren können.

Pop-up banner with subscription form

Wichtig
Kaufe keine Kontaktinformationen. Das ist gesetzlich verboten, da die Nutzer der Verarbeitung ihrer Daten nicht zugestimmt haben.

Gekaufte oder heruntergeladene E-Mail-Listen schaden mit hoher Wahrscheinlichkeit deiner Kampagne und sogar dem Unternehmen als Ganzem. Abgesehen davon, dass es illegal ist, geht die Effizienz der E-Mails gegen Null – sie landen einfach im Spam. Infolgedessen kann Google deine Domain auf die “schwarze Liste” setzen und Sanktionen verhängen, was der Website noch mehr schadet. Daher ist es besser, Ressourcen in die Zusammenstellung deiner eigenen E-Mail-Liste zu investieren. Auf diese Weise kannst du sicher sein, dass deine E-Mails an interessierte Kunden gehen, die dem Empfang zugestimmt haben.

Segmentierung

Die gesammelte Datenbank sollte nach verschiedenen Parametern in Segmente unterteilt werden. So kannst du bestimmten Gruppen von Abonnenten relevante Angebote schicken, die auf ihren Bedürfnissen und Vorlieben basieren. Zielgerichtete Nachrichten sind viel effektiver und führen zu höheren Öffnungs- und Konversionsraten. 

Hier sind die beliebtesten Segmentierungskriterien:

  • Demografische Daten. Die Segmentierung nach Alter und Geschlecht wird normalerweise im E-Commerce verwendet, ist aber nicht darauf beschränkt. Männern wird zum Beispiel häufig angeboten, Autozubehör oder Werkzeuge zu kaufen, während Frauen Kosmetik oder Schmuck angeboten wird. Du kannst diese Segmentierung auch nutzen, um die visuelle Gestaltung und den Tonfall von E-Mails anzupassen.
Personalisierte E-Mail für männliche Zielgruppe
  • Ort. Dieser Segmentierungsparameter wird von Unternehmen verwendet, die von einem physischen Standort abhängig sind: Restaurants, Geschäfte, Unternehmen, die Eintrittskarten für Veranstaltungen verkaufen, oder Jobbörsen.

    Email personalized by location   
  • Interessen. Die Segmentierung nach Interessen bedeutet in der Regel eine Unterteilung nach der Art der Inhalte, die der Nutzer erhalten möchte: Werbe-E-Mails, Digests, Nachrichten oder alles zusammen. Du kannst aber auch andere Kriterien verwenden. Im B2B-Bereich kannst du deine Zielgruppe zum Beispiel nach ihrer Geschäftsnische, der Größe ihres Unternehmens oder der Produktkategorie, für die sie sich interessiert, segmentieren. Um die individuellen Vorlieben der Nutzer kennenzulernen, kannst du sie persönliche Profile anlegen oder Produkte auf der Website mit Lesezeichen versehen lassen.
Personalisierte E-Mail nach Interessen
  • RFM (Recency, Frequency, Monetary Value). Abonnenten lassen sich leicht in folgende Gruppen einteilen:
  • Neue Nutzer. Du kannst ihnen eine Kette von Willkommensbriefen, attraktiven Angeboten oder Schulungsmaterialien schicken.
  • Inaktive Nutzer. Schicke ihnen verschiedene Boni, Geschenke und persönliche Rabatte, um sie zu einem erneuten Kauf zu motivieren.
  • Stammkunden. Sie erhalten in der Regel E-Mails mit Werbeaktionen und Rabatten, Informationen über neue Produkte oder nützliche Inhalte.
  • VIP-Kunden. Diesen Abonnenten werden oft exklusive Angebote gemacht.
  • “Tote” Kunden. Diese Abonnenten haben seit über einem Jahr nicht mehr mit dem Unternehmen interagiert, aber ihre Kontaktinformationen bleiben in deiner Datenbank. Du kannst ihnen Reaktivierungs-E-Mails mit Rabatten, Digests oder Neuigkeiten über dein Unternehmen oder deine Produkte schicken.

Genau genommen kannst du deine Datenbank nach jedem Kriterium segmentieren, das für dein Unternehmen relevant ist. Das Wichtigste ist, dass du dir darüber im Klaren bist, was die Gruppierung für dein Unternehmen bringt.

Erstellen deiner E-Mail

Der nächste Schritt besteht darin, die E-Mail selbst zu erstellen. Achte auf jedes Element: Name und Adresse des Absenders, Betreff, Preheader und Text der Nachricht.

Name und Adresse

Der Name des Absenders ist eines der Dinge, auf die die Abonnenten achten. Sie müssen wissen, wer die E-Mail geschickt hat, um zu entscheiden, ob sie sie öffnen oder ignorieren wollen. Stelle sicher, dass deine Abonnenten wissen, von welchem Unternehmen die E-Mail stammt.

Wichtig
Versuche, den Absendernamen nicht länger als 20 Zeichen zu halten, damit er auf jedem Gerät vollständig angezeigt werden kann.

Was kannst du als Absendernamen verwenden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Firmenname. Dies ist die beliebteste Option. Sie funktioniert gut, wenn du eine E-Mail an die gesamte Kontaktliste schickst.
E-Mail mit Firmenname im Namen des Absenders
  • Mitarbeitername mit Firmennamen. Dies ist eine gute Möglichkeit, um zu zeigen, dass die E-Mail von einer echten Person und nicht von einem automatischen Programm stammt. Auf diese Weise kannst du Follower gewinnen und Loyalität zum Unternehmen aufbauen. Wenn du mehrere Arten von E-Mails verschickst (technische E-Mails, Digests, Nachrichten usw.), solltest du für jede einen anderen Namen verwenden. Solltest du dich für diesen Ansatz entscheiden, versuche, den Schreibstil des Autors herauszuarbeiten, den Inhalt anzupassen, die passende Signatur zu verwenden und auf Antworten von Abonnenten zu reagieren.
E-Mail mit dem Namen des Mitarbeiters und des Unternehmens im Namen des Absenders
  • Nur ein Name. Diese Option wird normalerweise für Werbe-E-Mails einer persönlichen Marke verwendet, weil sie zeigt, dass eine echte Person mit dem Abonnenten kommuniziert. Große Unternehmen können diese Option nur nutzen, wenn es sich um den Namen eines bekannten Experten in der Nische handelt. Bedenke aber, dass dieser Ansatz die Leser verwirren kann – evtl. verstehen sie nicht, von wem die E-Mail kommt und öffnen sie deshalb nicht.
E-Mail nur mit Name im Absendernamen

Wichtig
Entferne das “noreply” im Namen des Absenders. Benutzer löschen solche E-Mails oft, weil niemand Nachrichten von einem Roboter erhalten möchte. Verwende stattdessen den Namen einer echten Person, die für dein Unternehmen arbeitet.

Verwende nur E-Mail-Adressen von Unternehmen. Wie bereits erwähnt, landen Massenmails von öffentlichen E-Mail-Adressen in den meisten Fällen im Spam. Du kannst eine öffentliche E-Mail-Adresse nur für Testmails oder für eine kleine Kontaktliste verwenden.

✅ Firmenadresse: @domain.com

❌ Öffentliche Adresse: @gmail.com, @live.com, @yahoo.com, etc.

Vermeide es außerdem, die Absenderadresse zu oft zu ändern – sie sollte erkennbar und unverwechselbar sein.

Betreff und Preheader

Der zweite Punkt, auf den Nutzer achten, ist der Betreff. Das ist die Überschrift der Nachricht, die kurz beschreibt, worum es in der E-Mail geht und sie von anderen E-Mails im Posteingang unterscheidet.

Neben einem Betreff gibt es immer einen Preheader. Er verdeutlicht den Betreff und überzeugt den Abonnenten, die Mail zu öffnen.

E-Mail mit Betreff und Text in der Kopfzeile

Diese grundlegenden Richtlinien solltest du bei der Erstellung deines Betreffs und Preheaders beachten:

  • Personalisiere E-Mails. E-Mails mit personalisierten Betreffzeilen und Preheadern werden mit 26 % höherer Wahrscheinlichkeit geöffnet. Du kannst den Namen des Empfängers, seinen Wohnort, die Höhe der verfügbaren Boni usw. angeben.
E-Mail mit dem Namen des Empfängers im Betreff
  • Fasse dich kurz. Du willst sichergehen, dass der Betreff auf jedem Gerät vollständig angezeigt wird. Vermeide Themen, die länger als 40 Zeichen sind. Überlege dir jedes Wort, um die Aufmerksamkeit des Nutzers zu erregen und ihn zu überzeugen, die E-Mail zu öffnen.
  • Füge eine Handlungsaufforderung hinzu. Direkte Aktionsaufrufe erhöhen in der Regel die Öffnungsrate der Mail. Die Handlungsaufforderung kann sowohl in der Betreffzeile als auch im Preheader platziert werden. Das funktioniert besonders gut bei Werbe-E-Mails.
E-Mail mit Handlungsaufforderung im Betreff
  • Vermeide Clickbait und Spam. Verzichte auf aggressive Formulierungen und verwende keine Großbuchstaben oder überflüssige Ausrufezeichen, da dies Spamfilter auslösen kann. Selbst wenn eine solche Mail im Posteingang landet, wird sie vermutlich nicht gelesen.
  • Verwende Emojis. Damit heben sich deine E-Mails von anderen ab und ziehen die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich. Aber verwende sie nicht zu oft, denn auch das kann als Spam angesehen werden.
E-Mail mit Emoji im Betreff
  • Nicht in die Irre führen. Wenn du in der Betreffzeile etwas versprichst, solltest du es auch im Text der E-Mail einlösen. Wenn du das nicht tust und der Betreff irrelevant für den restlichen Inhalt ist, untergräbt das das Vertrauen und die Nutzer werden die Nachricht einfach löschen oder als Spam melden.

Schenke dem Betreff und dem Preheader so viel Aufmerksamkeit wie möglich, denn sie entscheiden darüber, ob ein Nutzer die E-Mail öffnet oder nicht.

E-Mail-Text

Der Textkörper ist ein weiterer wichtiger Teil der E-Mail. Darin solltest du das Thema vollständig erklären, deine Dienstleistungen anbieten und Abonnenten zu weiteren Aktionen bewegen – zum Besuch der Website, zum Kauf, zur Registrierung usw.

Achte bei der Gestaltung des E-Mail-Textes darauf, dass er mit der Website übereinstimmt – verwende die Unternehmensfarben, den Tonfall, markante grafische Elemente usw. Auf diese Weise sind deine E-Mails leicht zu erkennen und zu unterscheiden.

Apropos E-Mail-Design: Ein einspaltiges Layout ist in den meisten Fällen die beste Wahl. Auf diese Weise hat deine E-Mail eine übersichtliche Struktur – die Nutzer müssen nicht zwischen den Spalten hin- und herspringen. Das macht es einfacher, ihre Aufmerksamkeit zu behalten.

E-Mail mit einspaltigem Layout

Achte auch auf die Qualität deines Textes. Passe die Struktur an und unterteile den Text in semantische Blöcke und Absätze, um deine E-Mail lesbar zu machen. Schreibe so klar und einfach wie möglich – vermeide vage Behauptungen, komplexe Begriffe und lange Sätze.

Denk auch daran, dass Nutzer keine langen Texte mögen. Fasse dich also kurz. Natürlich kommt es auf das Thema an und darauf, was du zu bieten hast. Eine E-Mail mit einer Auswahl an nützlichen Artikeln oder Tipps kann zum Beispiel recht umfangreich sein. Aber Werbe-E-Mails sollten so kurz wie möglich sein. Im Idealfall dauert es etwa 11 Sekunden, sie zu lesen.

E-Mails sollten immer eine einfache Handlungsaufforderung enthalten. Wecke das Interesse deiner Leser, erhalte ihre Aufmerksamkeit aufrecht und lenke sie zur Handlungsaufforderung. Es ist immer eine gute Idee, einen auffälligen Button für die Handlungsaufforderung einzufügen. Wenn das E-Mail-Format jedoch mehrere Buttons benötigt, solltest du sicherstellen, dass die Leser sie unterscheiden können und dass der wichtigste Button sich von den anderen abhebt. Fülle z. B. den Haupt-Button mit Farbe, aber lass den Rest transparent und umrahme nur die Ränder.

E-Mail mit mehreren Aufrufen zur Aktion

Fußzeile

Vergiss die Fußzeile (Footer) deiner E-Mail nicht. Sie sollte wichtige Informationen enthalten, wie zum Beispiel:

  • Unternehmenskontakte (Adresse, Arbeitszeiten, soziale Netzwerke)
  • Details über die Person, die die E-Mail gesendet hat
  • Links zu Mobil-Apps, Website-Kategorien oder wichtigen Seiten
  • einen Satz, der erklärt, warum die Person eine E-Mail erhalten hat
Unternehmensinformationen in der E-Mail-Fußzeile

Das Wichtigste in der Fußzeile ist jedoch der Button oder der Link zum Abbestellen der E-Mail. Er muss in der gleichen Sprache wie der Haupttext sein. Versende keine E-Mails ohne ihn und versuche nicht, ihn zu verstecken, indem du seine Farbe mit dem Hintergrund verschmilzt oder die Schrift verkleinerst.

Schaltfläche "Abmelden" in der Fußzeile einer E-Mail

Es kann eine gute Idee sein, den Abmeldelink in der Kopfzeile der E-Mail zu duplizieren. 

Abmeldeschaltfläche in der Kopfzeile der E-Mail

Warum reden wir so viel über den Abmelde-Button? Weil er das Vertrauen in deine E-Mails stärkt. Wenn die Nutzer die Möglichkeit haben, sich jederzeit einfach abzumelden, beschweren sie sich nicht über Spam. Das trägt zu deinem guten Ruf bei den E-Mail-Diensten bei und hilft, Performance-Einbrüche zu vermeiden. Zudem kannst du auf diese Weise deine Mailingliste von uninteressierten oder inaktiven Nutzern bereinigen.

Außerdem kann die Fußzeile Informationen darüber enthalten, woher du die Kontaktdaten des Abonnenten hast. 

Kontaktinformationen des Unternehmens in der Fußzeile der E-Mail

Ein weiterer wichtiger Hinweis: E-Mails sollten nicht größer als 102 KB sein. Wenn sie zu groß ist, schneidet Gmail sie möglicherweise zu und die Leser sehen wichtige Teile der E-Mail nicht, was die Conversion beeinträchtigt. Außerdem steigt dadurch das Risiko, im Spam zu landen, erheblich.

Zu guter Letzt solltest du auf ein responsives Layout achten. Responsive E-Mails passen sich an jedes Display oder Gerät an – Text und Bilder haben die optimale Größe, und das Layout verschiebt sich nicht horizontal. Du kannst spezielle Tools wie Litmus oder Email on Acid verwenden, um zu sehen, wie deine E-Mail auf verschiedenen Geräten dargestellt wird.

E-Mails vorausplanen

Die Zeitpläne für den E-Mail-Versand können von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein und hängen von vielen Faktoren ab: Zielgruppe, Geschäftsnische, E-Mail-Inhalt usw. Laut einer Studie werden die meisten E-Mails zwischen 5:00 und 10:00 Uhr verschickt. Die höchste Öffnungsrate wird in der Regel am Nachmittag zwischen 13:00 und 14:00 Uhr und am Abend zwischen 20:00 und 22:00 Uhr erreicht.

Studien zeigen auch, dass sich manche Tage besser für den Versand bestimmter E-Mails eignen als andere. Der Montag etwa eignet sich besser für Umfragen, der Freitag hingegen für unterhaltsame Inhalte und Werbeaktionen. Geschäfts-Mails haben von Dienstag bis Donnerstag höhere Öffnungsraten.

Aber egal, was die Statistiken und Untersuchungen zeigen, du solltest deine Zielgruppe analysieren und den besten Zeitpunkt für deine E-Mail-Kampagnen bestimmen. Um den optimalen Zeitpunkt herauszufinden, kannst du A/B-Tests durchführen – teile deine Mailingliste in mehrere Gruppen ein und versende E-Mails zu unterschiedlichen Zeiten. Führe mehrere A/B-Tests durch, bestimme die Zeit, die für deine Nische am besten funktioniert, und passe deine Kampagnen entsprechend an.

Unabhängig von den Testergebnissen kannst du deinen Abonnenten die Wahl der Häufigkeit überlassen. Lass sie im Anmeldeformular auswählen, wie oft sie deine E-Mails erhalten wollen, beispielsweise täglich, wöchentlich oder monatlich.

Nimm dir etwas Zeit, um die Interaktionspunkte mit deiner Zielgruppe zu ermitteln. Lass sie die Inhalte auswählen, die sie brauchen. Einige Nutzer sind vielleicht an Rabatten oder Werbung interessiert, andere an Blogartikeln oder Webinaren. Das hilft dir, deine Inhalte zu planen und die Häufigkeit der E-Mails zu bestimmen.

Und wenn dein Unternehmen in verschiedenen Zeitzonen tätig ist, solltest du das natürlich auch berücksichtigen. Kunden sollten E-Mails zu einer für sie angemessenen Zeit erhalten.

Prozessautomatisierung mit E-Mail-Marketing

E-Mail-Marketing kann helfen, einige Prozesse zu automatisieren und so Zeit und Geld zu sparen. Um die Automatisierung einzurichten, musst du bestimmte auslösende Ereignisse definieren, die eine Kette von E-Mails an die Nutzer in Gang setzen. Du kannst mehrere Ketten mit einer Vielzahl von Nachrichten für unterschiedliche auslösende Ereignisse konfigurieren und planen:

  • Bestätigung nach der Registrierung auf der Website
  • Bestätigung nach der Beantwortung einer Umfrage
  • Erinnerung an einen verwaisten Einkaufswagen
  • Informationen über eine Bestellung oder einen Kauf
  • Anmeldung zum Newsletter
  • Nachfassaktionen nach Veranstaltungen oder Webinaren
  • Benachrichtigung über die Änderung eines Passworts oder von Kontaktinformationen
  • Glückwünsche zu Geburtstagen oder Jahrestagen
  • Onboarding-Nachrichten mit Anweisungen zur Nutzung des Produkts
  • Neuigkeiten des Unternehmens
  • Werbeaktionen, Sonderangebote und Reaktivierungskampagnen

E-Mail-Ketten können in jeder Nische eingesetzt werden, damit Unternehmen ständig mit ihrer Zielgruppe in Kontakt bleiben. Im E-Commerce und B2B ist das aufgrund der langen Transaktionszyklen und des starken Wettbewerbs besonders wichtig.

Der unbestreitbare Vorteil automatisierter E-Mails ist die Kommunikationsgeschwindigkeit mit den Abonnenten. Dieser Ansatz hilft dabei, langfristige Beziehungen zu den Kunden aufzubauen und ihre Loyalität zu erhöhen.

Den Erfolg von E-Mail-Kampagnen auswerten

Um herauszufinden, welche Kampagnen erfolgreicher sind als andere und was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann, solltest du die Effektivität deiner E-Mails auswerten. Es gibt mehrere Leistungsindikatoren, die du tracken solltest:

Zustellbarkeit – der Prozentsatz der E-Mails, die die Postfächer der Empfänger erreicht haben. Du möchtest, dass dieser Indikator bei 99 % liegt. Eine niedrige Zustellbarkeit ist ein ernstes Problem und deutet darauf hin, dass du möglicherweise blockiert wurdest.

So kannst du diese Metrik verbessern:

  • Entferne inaktive Abonnenten aus der Mailingliste

Öffnungsrate – der Prozentsatz der Nutzer, die eine E-Mail geöffnet haben. Sie zeigt an, wie gut deine E-Mail die Aufmerksamkeit der Abonnenten erregt. 20 % gilt als eine ziemlich gute Öffnungsrate.

So kannst du diese Metrik verbessern:

  • Probiere andere Absendernamen, Adressen oder Betreffzeilen aus.
  • Versuche, E-Mails an einem anderen Tag und zu einer anderen Uhrzeit zu versenden
  • Entferne inaktive Adressen aus der Verteilerliste

Klickrate (Click-through rate, CTR) – der Prozentsatz der Nutzer, die auf den CTA-Button oder Link in der E-Mail geklickt haben. Eine niedrige CTR bedeutet, dass die Abonnenten nicht interessiert genug sind, um dem Link zu folgen.

So kannst du diese Metrik verbessern:

  • Überarbeite dein Angebot, um es für Abonnenten wertvoller zu machen
  • Überarbeite die Struktur des Textes, um ihn verständlicher zu machen
  • Führe A/B-Tests durch, um überzeugende Handlungsaufforderungen zu finden.

Abgemeldete Nutzer – die Anzahl der Personen, die sich vom E-Mail-Empfang abgemeldet haben. Häufige Gründe für die Abmeldung sind: Sie erhalten zu viele E-Mails, haben das Interesse verloren oder sind mit etwas unzufrieden.

So kannst du diese Metrik verbessern:

  • Überprüfe die Häufigkeit deiner E-Mails
  • Achte darauf, dass deine E-Mails deiner Zielgruppe einen Mehrwert bieten
  • Baue Vertrauen auf und vermeide Versprechen, die du nicht halten kannst

Bounces – die Anzahl der Nachrichten, die nicht in den Postfächern der Abonnenten gelandet sind. Eine hohe Bounce-Rate kann darauf hindeuten, dass entweder deine Adresse von den Nutzern auf eine schwarze Liste gesetzt wurde oder E-Mails an inaktive E-Mail-Adressen gesendet werden. Versuche, deine Bounce-Rate unter 0,5 % zu halten, denn einige E-Mail-Anbieter sperren Domains mit einer Bounce-Rate von mehr als 1 %.

So kannst du diese Metrik verbessern:

  • Überprüfe, ob deine Domain auf Blacklists steht
  • Achte darauf, dass du die Bedingungen und Anforderungen der E-Mail-Dienstleister erfüllst
  • Schließe Nutzer aus, die sich weigern, deine Mails zu empfangen 
  • Begrenze die Häufigkeit des E-Mail-Versands für inaktive Kunden
  • Konfiguriere eine doppelte Anmeldebestätigung (double opt-in)
  • Füge eine Schaltfläche zum Abbestellen hinzu 

Conversion Rate – die Anzahl der Nutzer, die durch die E-Mail konvertiert haben: die etwas gekauft, deine Inhalte heruntergeladen, abonniert haben etc.

So kannst du diese Metrik verbessern:

  • Konfiguriere E-Mail-Ketten, um Abonnenten zu gewinnen und zu binden
  • Personalisiere E-Mails und Angebote
  • Fördere Conversions durch Rabatte, kostenlosen Versand, Boni oder Geschenke
  • Lass Nutzern die Wahl bzgl. der Häufigkeit und der Art der Inhalte, die sie erhalten
  • Optimiere die Landing Pages, auf die deine E-Mails verweisen

Tracke diese Indikatoren ständig, um die Effektivität deiner Kampagnen zu bewerten und bei Bedarf schnell Anpassungen vorzunehmen.

Rentabilität von E-Mail-Marketing

Wie bereits erwähnt, ist E-Mail-Marketing eines der kosteneffizientesten Marketinginstrumente. Mit minimalen Investitionen lassen sich beträchtliche Gewinne erzielen. Die Kosten für den Start einer E-Mail-Kampagne hängen von vielen Faktoren ab: dem gewählten Anbieter, der Größe der Kontaktliste und der erforderlichen Funktionalität. Das bedeutet, dass die genauen Kosten für jede Kampagne unterschiedlich sind und direkt von den gesetzten Zielen abhängen.

Werfen wir einen Blick auf verschiedene E-Mail-Dienste und ihre monatlichen Kosten:

  • SendPulse: kostenlos bis zu 500 Abonnenten, bis zu 840 $ für 500.000 Abonnenten
  • MailChimp: kostenlos bis zu 2.000 Kontakte mit eingeschränkter Funktionalität, 1.190 $ für 200.000 Kontakte
  • Campaign Monitor: 9 $ für 500 Abonnenten, bis zu 299 $ für 50.000 Abonnenten
  • GetResponse: ab 10 $ für 1.000 Kontakte und bis zu 580 $ für 100.000 Kontakte und erweiterte Funktionen
  • eSputnik: etwa 2 $ für 1.000 Kontakte und 450 $ für 250.000 Kontakte
  • Reply.io: ab 70 $ für 1.000 Kontakte und bis zu 120 $ für eine unbegrenzte Liste

Wenn du eine Plattform ausgewählt hast, entscheide, wie viel du für das Sammeln von E-Mail-Adressen ausgeben kannst. Diese Kosten beinhalten das Schreiben von Texten, das Design von Bannern, das Erstellen von Lead-Magneten, Anzeigen usw. Wenn du das alles bedacht hast, kennst du die groben Kosten für deine E-Mail-Kampagne.

Beachte, dass E-Mail-Marketing ein langfristiges Instrument ist. Erwarte in den ersten Monaten keine großen Gewinne. Wenn sich deine E-Mail-Kampagne in zwei Jahren auszahlt, ist das ein gutes Ergebnis. Nichtsdestotrotz ist es eine bemerkenswert effektive Investition: Jeder Dollar, der für Google AdWords ausgegeben wird, bringt zwei Dollar Umsatz, während E-Mail-Marketing 44 Dollar einbringen kann.

Nützliche Tipps

E-Mail-Marketing ist ein sehr umfangreiches Thema und wir könnten noch lange darüber reden. Aber hier sind einige grundlegende Tipps, um häufige Fehler zu vermeiden und die Leistung deiner E-Mail-Marketing-Strategien und -Kampagnen zu verbessern:

  • Halte dich an die örtlichen Vorschriften. Je nachdem, wo sich die Nutzer befinden, denen du Dienstleistungen anbietest oder Waren verkaufst, musst du dich an die geltenden Gesetze und Regeln halten: die GDPR für Großbritannien und die EU, den CAN-SPAM Act in den USA usw. Die GDPR verlangt zum Beispiel eine zweistufige Verifizierung für die Anmeldung und Transparenz bzgl. der Speicherung und Übertragung von Nutzerdaten.
  • Bereinige deine E-Mail-Listen regelmäßig. Jede Datenbank veraltet mit der Zeit – einige Nutzer melden sich ab, andere öffnen deine E-Mails nicht mehr. Solche Abonnenten bringen keinen Nutzen und verschlechtern nur die Statistik. Die Bereinigung deiner Kontakte senkt die Kosten für deine Kampagnen, verbessert die Performance-Metriken und reduziert Beschwerden.
  • Begrüße neue Abonnenten. Nutzer erwarten, dass sie eine E-Mail von dir erhalten, nachdem sie sich angemeldet haben. Zögere nicht, jedem neuen Abonnenten deine Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu zeigen. Stelle die Produkte und Dienstleistungen vor und erzähle ihnen von den Vorteilen. Du kannst sogar eine Kette von Begrüßungsmails erstellen, um das Engagement zu erhöhen.
  • Verschicke regelmäßig E-Mails. Wähle eine bestimmte Häufigkeit und sende wiederholt E-Mails. Aber bedenke, dass zu häufiges Versenden von E-Mails auch schlecht ist – Nutzer werden das nicht zu schätzen wissen und sich abmelden oder über Spam beschweren.
  • Überprüfe E-Mails auf Spam. Wenn du Spam-Wörter oder zu viele Ausrufezeichen in der Betreffzeile verwendest, verschlechtert sich die Zustellbarkeit der E-Mails.
  • Teste deine E-Mails. Überprüfe, wie deine E-Mails auf verschiedenen Geräten aussehen und stelle sicher, dass deine Leser mit allen Elementen interagieren können.
  • Segmentiere dein Publikum. Das erhöht die Conversion Rate, denn gezielte E-Mails sind effektiver als Massenmails.

Fazit

E-Mail-Marketing ist ein effektiver Kommunikationskanal, der dazu beitragen kann, Markentreue aufzubauen, Besucherzahlen zu generieren und den Umsatz zu steigern. Gehen wir noch einmal alle Schritte einer E-Mail-Marketing-Kampagne durch:

  • Wähle einen E-Mail-Dienst. Ohne einen solchen kannst du keine E-Mails in großem Umfang versenden und deren Wirksamkeit überwachen.
  • Setze dir Ziele. Definiere messbare, erreichbare, klare und sinnvolle Ziele mit konkreten Terminen. Das hilft dir, deine weiteren Schritte zu planen und die Ergebnisse auszuwerten.
  • Stelle eine Empfängerliste zusammen. Wähle mehrere Möglichkeiten, um die E-Mail-Adressen von potenziellen Kunden zu sammeln. Verwende Lead-Magneten, Banner, Pop-ups, Anzeigen usw. Kaufe niemals Kontaktinformationen. 
  • Segmentiere dein Publikum. So kannst du bestimmten Abonnentengruppen relevante Angebote zusenden – ganz nach ihren Bedürfnissen und Vorlieben
  • Erstelle eine ansprechende E-Mail. Der Name des Absenders sollte mit der Marke in Verbindung gebracht werden. Die Betreffzeile und der Preheader sollten immer Interesse wecken. Der Text sollte so informativ wie möglich sein und eine direkte Aufforderung zum Handeln enthalten.
  • Entscheide dich für eine Frequenz. Untersuche deine Zielgruppe und führe einen A/B-Test durch, um die beste Versandhäufigkeit und den besten Versandplan zu ermitteln. Das kann dir helfen, die E-Mail-Performance zu verbessern.
  • Automatisiere E-Mails. So kannst du Zeit und Ressourcen sparen.
  • Beurteile die Effektivität. Beobachte ständig die Zustellbarkeit, Öffnungsrate, CTR, Absprungrate und Conversion Rate deiner E-Mails. So kannst du deinen Erfolg auswerten und die nächsten Schritte zur Verbesserung der Performance und der Conversion Rate planen.

Mit diesen Tipps im Hinterkopf bist du bereit, deine E-Mail-Kampagne zu starten und großartige Ergebnisse zu erzielen. Viel Erfolg!

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